„Wer erinnert sich an die Armenier?“ Eine Aussage, die kaum erschreckender sein könnte. Sie stammt von Adolf Hitler und bezieht sich auf die Gleichgültigkeit, welche die Welt dem Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg entgegenbrachte. Historiker vermuten, dass Hitler aus ebenjenem Desinteresse schloss, das Deutsche Reich müsse für den Massenmord an den Juden im Zweiten Weltkrieg keine drastischen Konsequenzen fürchten.
Doch wer erinnert sich an die Armenier, hunderttausende Menschen, die aus heutiger Sicht Armeniens einen ungesühnten Tod starben? Die armenisch-amerikanische Alternative Metal-Band System of a Down tut es. „Wake Up The Souls“ haben die Ausnahmemusiker ihre Welttournee genannt, die sie am 13. April für ihr einziges Deutschland-Konzert in die Lanxess Arena führt. Der Hintergedanke: Anlässlich des 100. Jahrestages des Völkermordes an den Armeniern will die Band ein Zeichen setzen und erneut für ihre Ziele aktiv werden. Die Bandmitglieder um Frontmann Serj Tankian fordern eine endgültige und gerechte Bewältigung des Völkermordes, der als historisch erwiesen gilt, von der türkischen Regierung jedoch abgestritten oder verharmlost wird, und machen sich damit für das Ende aller Völkermorde stark. Dazu spielen System of a Down an sieben Terminen in Europa – das Finale, ein kostenloses Konzert auf dem Platz der Republik in Jerewan, wird der erste Auftritt der Band in Armenien.
Die Konzerte der Alternative Metal-Vorreiter in Europa sind bis dato zum Großteil ausverkauft. Eine Chance, die Band zu sehen, gibt es nur noch in Jerewan und Moskau. Mit ihrer experimentellen Musik, mehreren Top 1-Alben und Hits wie „Chop Suey!“ und „Aerials“ haben System of a Down weltweit eine Fangemeinde von Millionen Menschen um sich geschart.
System of a Down – Wake Up The Souls Tour | Mo 13.4. 20 Uhr | Lanxess Arena
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