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Sind ‚nur‘ zu dreizehnt: die 17 Hippies
Foto: Schmidt Schliebener

In der Höhle verkriechen

20. Dezember 2018

Warme Klänge in kalten Zeiten – Unterhaltungsmusik 01/19

Zum verkriechen, so ein Januar! Den kann man auf dem Sofa durchstehen, im Kino oder natürlich im Konzertsaal. Traditionell eine der ersten Gelegenheiten ist Winterjazz. Das kostenlose Festival gewährt mit 18 Bands einen tiefen Blick auf die Kölner Jazzszene. Von Fusion, Free Jazz und Avantgarde über waghalsige Mischungen von Modern Jazz, Neuer Musik, Pop und Heavy Metal zu ekstatischen Vocals, Effekt-basierten Bass- und Synthesizerklängen und treibenden Grooves, so der Veranstalter, ist die Bandbreite dieser kleinen Klang-Expedition groß (5.1., 18.30 Uhr, Stadtgarten und Nachbarschaft). Seit Mitte der 90er Jahre vermengen die 17 Hippies, die eigentlich nur 13 Musiker sind, und auch keine Hippies, osteuropäische Musik mit amerikanischer Folklore und anderen Klängen aus aller Welt. 2001 haben sie die Filmmusik für Andreas Dresens „Halbe Treppe“ verantwortet und traten auch im Film auf. Später kollaborierten sie mit diversen anderen Bands und entfalteten sich immer wieder neu in Seitenprojekten – darunter eine CD für Kinder. Zum 20-jährigen Bandjubiläum gab‘s eine umfangreiche Compilation, in diesem Jahr folgte mit „Kirschenzeit“ ein neues Album (21.1., 20 Uhr, Gloria).

So richtig groß waren Zoot Woman mit ihrem Electro-Pop nie. Das ist erstaunlich, wo doch gleich ihr Debüt mit Hits wie „It‘s Automatic“ oder „Living in a Magazine“ mit einer betörenden Pop-Eleganz aufhorchen ließen. Das hat sich seitdem nicht geändert, der Erfolg von Stuart Price und den Blake-Brüdern hält sich aber in Grenzen. Vielleicht liegt es an der etwas trägen Veröffentlichungsfrequenz, weil Stuart Price (Les Rhythmes Digitales) als Produzent für Madonna, New Order und viele andere einfach zu beschäftigt ist. Mit ihrem neuesten Album „Redesigned“ präsentieren sie ihre Hits in zurückhaltenden Akustikversionen (23.1., 20 Uhr, artheater). Daniel Brandt von Brandt Brauer Frick hat zusammen mit seiner Band Eternal Something auf dem Album „Channels“ die Symbiose aus Minimal Music und Minimal Techno zur Perfektion gebracht: Hier greift akustisches und elektronisches Material fließend ineinander, ohne dass Virtuosität ausgestellt wird. Im Vordergrund steht immer der Puls der Musik (23.1., 21 Uhr, Kölner Philharmonie).

Christian Meyer-Pröpstl

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