Es gibt 1 Beitrag von juliamuellerr
weitere Infos zu diesem Film | 2 Forenbeiträge
31.08.2023
Von den Höhen und Tiefen des Manhattan-Projekts berichtet Nolan in seinem neuen Historienthriller auf brillante Weise. Der Regisseur bleibt seiner bekannten anachronologischen Erzählweise treu, indem er mit der farblichen Gestaltung spielt, wie die Darstellung der objektiven Szenen in schwarz-weiß und die aus Oppenheimers Sicht in Farbe. Besonders am Anfang des Films fühlt sich jedoch gerade diese Erzählweise an, als würde man ins kalte Wasser geworfen. Wer sich im Vorhinein noch nicht mit Oppenheimer beschäftigt hat, dem kann es schwerfallen, zu folgen. Die schiere Menge an Dialog ist überwältigend.
Mit den Gedanken im Kino kurz abschweifen? Geht nicht! „Oppenheimer“ verlangt die volle Aufmerksamkeit und das für drei Stunden, so viel ist sicher. Aber hat man den roten Faden des Films einmal gefunden, so will man ihn auch nicht mehr loslassen: Trotz eines praktischen Verzichts auf Spezialeffekte hält der Film die Aufmerksamkeit des Publikums. Das liegt mitunter an dem bekannten Cast, der hier zur Höchstform aufläuft. Murphy stellt die innere Zerrissenheit Oppenheimers zwischen der Leidenschaft zur Physik und dem Gebrauch seiner Forschungsergebnisse hervorragend dar. Das liegt aber vielmehr an seiner außergewöhnlichen Schauspielkunst, und ist nicht Nolans ausführlicher Auseinandersetzung mit einem ethisch komplexen Thema geschuldet. Oppenheimers Zwiespalt wird nur selten deutlich, es findet kein Austausch darüber statt, wie er sich fühlt – was bei einer Orientierung an der Biografie Oppenheimers, so wie sie laut Nolan stattfand, wünschenswert gewesen wäre. Andererseits wäre es auch kaum verwunderlich, hätte Nolan diese Thematik absichtlich nicht weiter ausgeschmückt. So verlangt der Film eine eigene Auseinandersetzung mit den ethischen Fragen, die Oppenheimer sich stellt. „Oppenheimer“ ist ein grandioser Film, der eine komplexe Thematik souverän behandelt und sich durch Nolans einzigartige Erzählweise und Regiekunst abhebt.
Ein absolutes Must-See!
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24