Die Frau des Nobelpreisträgers
Schweden, USA 2017, Laufzeit: 100 Min., FSK 6
Regie: Björn Runge
Darsteller: Glenn Close, Jonathan Pryce, Max Irons
>> www.fox.de/die-frau-des-nobelpreistraegers
The wife
Raspa (391), 03.02.2019
Das ist der Titel des Romanvorlage, kurz und bündig. Deshalb braucht man sich über den deutschen Verleihtitel nicht zu sehr ärgern. Ich gebe mobile allerdings insoweit recht, dass die Leistung der Darsteller/innen, insbesondere natürlich die von Glenn Close, diejenige von Drehbuch und Regie übertrifft. Ohne Close, Pryce und die anderen hätte es in der Tat ein ziemlich mittelmäßiger Film werden können. Im Grunde ist es ja das alte Ibsen - Thema von der Lebenslüge, die spät, zu spät enthüllt wird, welche hier verhandelt wird. Eine kleine Gegenüberstellung verdeutlicht dies ( und das ist dann doch sehr schön inszeniert ): Zu Beginn, als die ersehnte Nachricht aus Stockholm eintrifft, hüpfen beide auf dem Bett herum, und Joe ruft ausgelassen: "Ich habe den Nobelpreis, ich habe den Nobelpreis!" Sehr viel später sehen wir in einer Rückblende das junge Paar, das gerade erfahren hat, dass der erste, damals schon weitgehend von ihr geschriebene Roman vom Verlag angenommen worden ist. Wieder tanzen beide ausgelassen herum, doch diesmal rufen beide: "Wir werden veröffentlicht, wir werden veröffentlicht!"
Ansonsten lohnt sich ein Besuch vor allem, damit man die Mimik einer fabelhaften Schauspielerin auf der großen Leinwand genießen kann.
Oscar für Glenn?
mobile (174), 24.01.2019
Ja, Glenn Close hat den Oscar verdient. Der Film nicht.
Die Frau des Nobelpreisträgers (welch blöder Titel) hat Talent, ihr Mann nicht.
Sie ist schüchtern, er eloquent.
Sie will ihn, er will Erfolg.
Zunächst kam es mir so vor, als sehe ich eine Art Doku, wie alles abläuft, wenn man einen Nobelpreis erhält. Alles recht vorhersehbar. So langsam schleichen sich typische Verhaltensweisen eines alten Ehepaares ein. Und erst ziemlich spät und in wenigen Rückblenden kommt man dem eigentlichen Thema näher.
Als man das ganze Elend begreift, ist es kaum zu ertragen.
Fazit: Reingehen und die Mimik von Glenn genießen. Und über den Rest nicht ärgern.
Ach ja, ich hab mich gefreut, Christian Slater mal wieder zu sehen.
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24