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Anything Else
USA 2003, Laufzeit: 111 Min., FSK 0
Regie: Woody Allen
Darsteller: Woody Allen, Jason Biggs, Fisher Stevens, Anthony Arkin, Danny DeVito, Christina Ricci, Kadee Strickland, Jimmy Fallon, Diana Krall, William Hill, Stockard Channing, Erica Leerhsen, David Conrad, Adrian Grenier

Als junger Mann von großen Visionen hat es Jerry Falk nicht leicht. Die sexuelle Umtriebigkeit seiner Freundin lässt den verkappten Schriftsteller so dumm dastehen wie weißes Papier. Welches sein Mentor auch noch mit paranoiden Ratschlägen schwärzt. Pointensichere Beziehungskomödie unter Showbiz-Neurotikern Mit Witzen kennt sich der Schullehrer und passionierte Comedy-Autor David Dobel (Woody Allen) aus. Zumindest kennt er ne ganze Menge, die er seinem jungen Zögling und Business-Kollegen Jerry Falk (Jason Biggs) auf unzähligen Spaziergängen durch den Central Park regelrecht eintrichtert. Allesamt durchtränkt von wahnsinniger Lebensweisheit - frei nach dem Motto: In jedem Witz steckt ein Funken Wahrheit -, welche dem jungen Gag-Schreiber als Leitfaden für seine Existenz als verkappter Schriftsteller dienen sollen. Als Leitfaden ins Desaster, wie es sich für einen echten Woody Allen gehört. Denn: Hat Falk schon unter der Tölpelhaftigkeit seines Managers sowie der wenig hilfreichen Erscheinung seines Psychiaters zu leiden, so führt er zu allem Überfluss auch noch eine waschechte amour fou. Die verführerisch unreife Schauspielschülerin Amanda (Christina Ricci) liebt dummerweise nicht nur den Sex, sondern gleichsam ihre Ungebundenheit und das Abenteuer (was sie allerdings nicht davon abhält, ihre in versoffenen Träumen von einer Karriere als Sängerin schwelgende Mutter im gemeinsamen Appartement einzuquartieren). Eine wenig produktive Situation, für die der paranoide Mentor nur einen Ratschlag parat hat: Alle Zelte abbrechen und auf zu den wirklich großen Ufern... Leichter gesagt als getan, sind die Star-Visionen des Ruhmverblendeten doch selten mit Entbehrungen verbunden - was bei sämtlichen Protagonisten zu herrlich amüsantem Realitätsverlust führt. Hochtrabende Ziele, die jeglicher Grundlage entbehren, einer zwangsneurotischen Jeder-kann-ein Star-sein-Gesellschaft, die Ikarus gleich die eigenen Fähigkeiten verkennt. Woody Allen weiß, wovon er spricht. Das war schon immer die Grundlage für seine besten Filme. Und so dichtet er das großspurige "Im Wein liegt die Wahrheit" schonungslos zum sämtliche Allüren nivellierenden "In eros veritas" um. Da liegt man dann auf dem Boden der Tatsachen und kann mal wieder richtig schmunzeln.

(Lars Albat)

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