47 Ronin
USA 2013, Laufzeit: 119 Min., FSK 12
Regie: Carl Erik Rinsch
Darsteller: Keanu Reeves, Hiroyuki Sanada, Kô Shibasaki
>> www.47ronin-film.de/
Erinnerung an das fliegende Suizidkommando
Matt513 (266), 13.02.2014
Abende wie dieser geschehen, wenn man die Filmwahl der Begleitung ungeprüft übernimmt. 47 Ronin ist Teil des japanischen Kulturschatzes; eine wahre Geschichte, welche bereits 5x verfilmt wurde. Dieser Wurf dürfte derjenige sein, welcher am schnellsten im Orkus des bedeutungslosen Mainstream-Kinos verschwindet.
Häufige Schwächen in der Regieführung kann man Neuling Rinsch noch verzeihen. Indes wagt er es nicht, für seinen Kinoerstling einen überzeugenden Stil zu finden. Die filmische/narrative Umsetzung kommt über das übliche Action-Geprassel kaum hinaus; Erzählmuster des fremden Kulturkreises dagegen werden schmerzlich vermißt. Pathetische Dialoge, begleitet von dieser zittrigen Streichermusik, die seit Blockbustern wie Inception schwer angesagt ist. Knatschbunte Ausstaffierung, wenig überzeugender Einsatz von CGI, dabei die grauslig-kitschigen Totalen, lassen den Film vollends in seichten Gewässern auf Grund gehen. Obwohl japanische Darsteller den allergrößten Teil der Geschichte tragen, hat man das schale Gefühl, doch nur westlich geprägten Mainstream zu konsumieren. Hätte Rinsch Nägel mit Köpfen gemacht und die Geschichte wenigstens komplett ins Abendländische adaptiert, wäre vielleicht etwas Ansehbares herausgekommen. So nur Quark. Nichtmals Tofu.
Die größte Verirrung war, das von Reeves gemimte Halbblut in den Plot einzupflanzen. Wie eine fehlplatzierte Kulisse verstellt dieser überflüssige, von Reeves schrecklich hölzern gespielte Charakter ständig den Blick auf den eigentlichen Star des Films, Hiroyuki Sanada ("Sunshine"). Dessen herrenlos gewordener Samurai, ein Ronin, ist die Triebfeder der Handlung. Ihm hätte die Headline auf dem Filmposter gebührt.
Kann man `n Ei drüber schlagen. Wie man liest, hat Universal die 175 Mio. $ Produktionskosten ob des schwachen Anlaufs bereits als Verlust abgeschrieben.
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24