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Das Lächeln muss man suchen: Smile aus Köln
Foto: Caminah Falah

An der Front: Sängerinnen

30. April 2024

Post Punk neu arrangiert und interpretiert – Unterhaltungsmusik 05/24

Die c/o-pop ist gerade über die Bühne gegangen, aber man kann das ganze Jahr über neue regionale Bands entdecken. Beziehungsweise Smile aus Köln konnte man schon 2023 bei der c/o-pop entdecken, jetzt aber mit ihrem ersten Album live erleben. Die Referenzen der Band um die US-amerikanische Sängerin Rubee True Fegan sind im kantigen Post Punk zu finden, aber nie 1:1 auf eine Band rückführbar, so dass man lieber die Originale auf Platte hören wollte. Stattdessen zeigt sich eine große Spiel- und Stilfreude, die in der Zukunft sicher auf klarere Ziele zusteuert. Bis dahin macht die Band mit einem großen ironischen Lächeln im Gesicht auch schon viel Spaß (1.5., 20 Uhr, Bumann & Sohn).

So wie Drahla aus UK, die ihren Sound schon ziemlich klar abgesteckt haben. Ganz oben thront die Sonic Youth-Referenz mit Betonung auf die frühe No Wave-Phase. Neben trocken schrabbelnder Gitarre steht vor allem der kühle Sprechgesang von Luciel Brown im Vordergrund. Fünf Jahre nach ihrem Debüt ist endlich der Nachfolger „Angeltape“ der Band aus Leeds erschienen (7.5., 20 Uhr, Bumann & Sohn).

Nouvelle Vague haben schon 2003 mit ihren geschmeidigen, sommerlichen Interpretationen von Post Punk-Klassikern für Aufmerksamkeit gesorgt. Nach sechs Variationen des Acts um zwei Produzenten und wechselnde Sängerinnen erscheint nun das neue Album „Should I stay or should I go“ wie eine Selbstbefragung. Mit Stücken von The Smiths, Depeche Mode, Bauhaus, ABC, Tears for Fears, The Clash, Duran Duran, Blondie, Yazoo, Billie Idol, The Associates, Dead or Alive und Special AKA kann man sicher 20 Jahre später wieder einige Fans gewinnen. Die heute 20-Jährigen hören ja heftig 80er-Sounds, siehe oben (9.5., 20 Uhr, Die Kantine).

Wer es wie die Franzosen eher sommerlich mag, kann auch zu „Ciao Amore, Ciao“ (KiWi), dem neuen Buch des Kölner Autors Eric Pfeil, eine Fortsetzung von „Azzuro“, greifen. Wieder geht es mit 100 neuen und alten Songs durch Italien, aber weniger geografisch als in die sozialen Feinheiten eines zerrissenen Landes zwischen Urlaubspostkarten, Katholischer Kirche, Mafia und korrupter Politik. Lesungen sind für den 16. Mai in den Clouth Werken und den 28. Juni in der Stadtbibliothek angekündigt. Bis dahin wird der Sommer schon noch angekommen sein.

Christian Meyer-Pröpstl

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