choices: Frau Unger, wohin geht im August die „Europareise“ der c/o pop?
Jutta Unger: Wir bleiben in Köln, bekommen aber zum vierten Mal Besuch von Musikfestivals aus aller Welt. Im vergangenen Jahr hat das Projekt „Europareise“ mit 200 Teilnehmern von über 70 Festivals aus 27 europäischen Ländern alle Erwartungen übertroffen. Für 2009 rechnen wir mit der gleichen Anzahl an Teilnehmern.
Was erwartet die Gäste?
Die „Europareise“ ist ein internationales Netzwerk, das den Austausch zwischen den Festivals sowie mit allen anderen Teilnehmern der c/o pop ermöglicht. Zugleich soll der Blick hinter die Kulissen der Festivalbranche Probleme und Perspektiven deutlich machen. Trotz der Zuwächse im Live-Sektor kriselt es auch hier. Vor allem für kleinere und mittelgroße Festivals ist das Leben schwieriger geworden, seit die Musikindustrie Live-Konzerte als Markt entdeckt hat. Zudem sind die Gagen kontinuierlich angestiegen und machen das Engagement bekannter Bands manchmal unmöglich.
Seitens der Europäische Union wurde 2009 zum „Year of Creativity and Innovation“ ausgerufen. Wie setzen Sie das inhaltlich um?
Der Wandel hin zur Wissens- und Informationsgesellschaft, die Digitalisierung von Konsumgütern, Fragen des Urheberrechts, schließlich die Diskrepanz zwischen europäischen und nationalstaatlichen Verordnungen – all diese Konfliktfelder wollen wir aus verschiedenen europäischen Perspektiven diskutieren und Lösungsansätze erarbeiten.
Das sind nicht nur europäische Themen...
Sicherlich, wir wachsen ja auch längst über Europa hinaus. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Musikern, Labels und Veranstaltern aus Süd- und Südostasien, Australien und Neuseeland freuen wir uns in diesem Jahr auch wieder über Besuch aus China und Indien sowie aus Kanada, den USA und Mexiko. Die „Europareise“ wird global.
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