Seun Kuti ist der jüngste Sohn von Afrobeat-Legende Fela Kuti. Seun hat im Alter von 14 Jahren das Erbe seines Vaters, dessen Band Egypt 80, übernommen und tourt seitdem mit eigenen Stücken, aber auch den energetischen Afro-Funk-Klassikern des Vaters. Egypt 80 besteht immer noch zu großen Teilen aus Fela Kutis alter Band (3.4., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Eine der im Westen bekanntesten Musiker aus Mali ist Bassekou Kouyaté,ein Meister der Ngoni, einer alten afrikanischen Art der Laute. Seine Musik ist gleichermaßen zart wie lebendig und besticht mit tollem, mehrstimmigem Gesang (4.4., 19 Uhr, Clubbahnhof Ehrenfeld). Yasiin Bey? Hinter dem wohlklingenden Namen verbirgt sich Mos Def, der seit gut 20 Jahren als Rapper solo und im Duo mit Talib Kweli als Black Star beseelten Hip-Hop macht und außerdem als Schauspieler aktiv ist. Seit einigen Jahren nennt er sich Yasiin Bey, unter diesem Namen kommt er jetzt auch erstmals nach Köln, nennt es aber leider Farewell-Tour (9.4., 18.30 Uhr, Live Music Hall).
Das Duo Les Filles de Illighadad aus dem Niger hat bereits im letzten Winter beim Weekend Fest in Köln die Zuschauer mit ihrem einzigartigen, mehrstimmigen Gesang in seinen Bann gezogen. Dazu spielen die beiden Frauen Percussion und Gitarre. Im intimen Rahmen sicherlich nochmal intensiver (12.4., 20 Uhr, King Georg). Gonjasufi ist Yogalehrer, seine Musik allerdings weit entfernt von westlichen Verkitschungen, sondern auf noisige Art sehr körperlich. Verzerrte Vocals treffen auf ebenso verzerrte Sounds und zerren einen auf einen Trip in seine Gefühlswelt (19.4., 20 Uhr, Gebäude 9). Die Konzertreihe „Reconstructing Song“ lädt ein zu einem Afrika-Spezial: Zunächst kommt Mark Ernestus‘ Ndagga Rhythm Force. Ernestus hat in den 90ern Minimaltechno mit starkem Bezug zu Dub und Reggae gemacht. Nach dem Ende dieser Zusammenarbeit hat er sich zunehmend für afrikanische Musik interessiert und kombiniert nun seine Elektronik mit der Folklore der Band Jeri-Jeri (19.4., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Die Master Musicians of Jajouka gibt es bereits seit Ewigkeiten. Das sich über Generationen fortsetzende Kollektiv eines marokkanischen Dorfs hat mit seinem Sufi-Trance schon die Beat Generation, Timothy Leary und Brian Jones fasziniert und zu Plattenaufnahmen mit den Musikern bewogen. Inzwischen wird die Gruppe von Bachir Attar geleitet (20.4., 20.30 Uhr, Stadtgarten).
Das kleine Freedom Sounds Festival wartet mit einem fetten Programm auf. An zwei Tagen, die ganz im Zeichen von „celebrating diversity, love and unity“ stehen sollen, spielen sage und schreibe 25 Acts. Ganz oben stehen die britische Ska-Legende The Beat („Mirror in the Bathroom“), die Ende der 70er Jahre erste Erfolge feierte und Winston Francis aus Jamaica, der seit den 60er Jahren aktiv ist. Daneben kommen Acts aus den USA, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Schweden und Deutschland (21-22.4., Gebäude 9). Noch mal Mali, aber ganz anderer Sound: Tamikrest sind eine Tuareg-Band, die elektrisch verstärkten Wüsten-Blues spielt. Die westlichen Einflüsse sind so sehr mit ihren eigenen musikalischen Traditionen verschmolzen, dass das Ergebnis komplett eigenständig ist (25.4., 19.30 Uhr, Yuca). UFO361 ist einer der spannendsten Protagonisten des deutschsprachigen Trap. Mit seinen letzten Tracks „Migos“ oder „Mister T“ hat er noch mal bewiesen, dass er sowohl beim Reim als auch bei den Beats einen Tick raffinierter ist als die Konkurrenz (26.4., 19 Uhr, Essigfabrik)
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