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Taiyo Onorato & Nico Krebs, Ausstellungsansicht Bauhaus und die Fotografie, © NRW-Forum Düsseldorf, Künstler
Foto: Katja Illner

Bauhaus und die Folgen

27. Februar 2019

100 Jahre Staatliches Bauhaus, auch in NRW – Kunst in NRW 03/19

Zum 100. Gründungsjahr des Staatlichen Bauhauses wird die ostdeutsche Institution, die tatsächlich nur kurz existiert hat, auch in Nordrhein-Westfalen gewürdigt: „Bauhaus im Westen“ wird das ganze Jahr über mit verschiedenen Ausstellungen und Symposien gefeiert. Gegründet wurde das Bauhaus 1919 in Weimar als Bildungsstätte, die freie Kunst, Design und Architektur zusammenführte, Tanz und Theater einbezog und mit Fotografie experimentierte. Grundgedanke war, das Kunsthandwerk und die Kunst zusammenzuführen und dabei zur Industrialisierung und Serienproduktion auf Abstand zu gehen. So haben etliche Bauhauslehrer und -schüler Angewandte Kunst geschaffen, von der Typografie und dem Mobiliar bis zum Wandteppich.

Das Bauhaus war aber auch eine Institution, die Avantgarde war und direkt in die Gesellschaft hineinwirkte. Dies führte später zu Behinderungen durch die zunehmend rechtsgerichteten Stadtgremien. 1925 zog es nach Dessau und von dort 1932 nach Berlin-Lankwitz, wo es sich 1933 selbst auflöste. Die NS-Diktatur diffamierte die Kunst der Bauhäusler, die abstrakt und gegenstandsfrei ausgerichtet war. Die Protagonisten emigrierten, im Besonderen in die USA. Aber es blieben die Gebäude und die künstlerischen Ansätze, die nach dem Krieg von ihren Schülern wieder aufgenommen wurden.

All dem gehen die Aktivitäten im „Bauhausjahr“ in NRW nach, etwa indem sie das „Neue Bauen“ exemplarisch vorstellen. Auch finden rückblickende Ausstellungen statt, etwa zu den Experimenten mit Licht und Bewegung, die Bauhauskünstler in den USA durchführten (LWL-Museum Münster, bis 10. März), zur Fotografie in der Weimarer Republik (LVR-Museum Bonn, ab Juni) oder zum Frühwerk von Josef Albers (Quadrat Bottrop, ab September). Oder es geht um die Aktualität von Bauhaus-Konzepten wie im NRW-Forum in Düsseldorf, das sich dem experimentellen Umgang mit der Fotografie zuwendet (bis 10. März). Natürlich lässt sich das Bauhaus nicht für alle geometrisch-konstruktiven Tendenzen vereinnahmen. Das Bauhaus war kein Stil, sondern eine Haltung und übrigens selbst von der Arts-and-Crafts-Bewegung in England oder De Stijl in Holland beeinflusst – auch das dürfte das Bauhausjahr verdeutlichen.

Bauhaus im Westen | div. Städte | www.bauhaus100-im-westen.de

Thomas Hirsch

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