Um nicht zu enden wie der olle Familienvater aus Udo Jürgens seinem Lied war ich nun in New York. Und weil alle hingingen, ging auch ich ins Guggenheim-Museum. Eigentlich find ich nichtgegenständliche Kunst als spießiger Kunstbanause unnötig und ärgerlich, dreh bei der Betrachtung millionenschwerer großformatiger Farbflächen regelmäßig durch. In diesem Fall kam mir die spiralförmige Architektur des Ausstellungsraumes beim Durchdrehen durchaus entgegen. In einem Seitenflügel des Kunstschneckenhauses aber endete mein kleinbürgerlicher Ärger und begann pures Staunen. In einer großen Halle waren dicht an dicht, alle Flächen bedeckend, Ein-Dollar-Noten an die Wände gepinnt. Ein bisschen sah der Raum aus wie Onkel Dagoberts Geldspeicher. Was nun, fragt sich der choices-Leser, hat das Ganze mit Köln zu tun? Nördlich von Köln, an der Mündung der Düssel in den Rhein, befindet sich ein unbedeutendes Dorf. Und aus eben diesem Dorf stammt der Künstler, der diese Geldtapete schuf: Hans-Peter Feldmann. Was lernt der geneigte Kölner daraus? In der Landeshauptstadt verwechselt man gern Muse mit Mammon. Kunst ist Kapital und Kapital ist Kunst.
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