Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 1

12.585 Beiträge zu
3.811 Filmen im Forum

Der Stadtgarten
Foto: Jan Schliecker

„Es war Zeit für eine Veränderung“

25. September 2019

Søren Siebel leitet das Jaki – Klub im Stadtgarten – Interview 10/19

choices: Søren, aus dem Studio 672 wird das Jaki. Ist das nun die versprochene Renovierung?

Søren Siebel: Wir haben ziemlich massiv umgebaut, den Raum noch einmal komplettneu gedacht. Die Bühne geht jetzt über die komplette Breite, die Bar haben wir verlegt und sie ist jetzt eine Rundum-Bar, an der man rundum stehen und sitzen kann. Die Tanzfläche ist quasi dazwischen. Wir haben einen Architekten beauftragt, Wolfgang Zeh, der uns einen Entwurf präsentiert hat, den wir ziemlich großartig fanden. Es gibt sicher Stimmen, die sagen: Schade, dass eine Ära jetzt zu Ende ist, aber wir fangen eine neue Ära an, weil es einfach Zeit für eine Veränderung war. Vorher war das Studio ja auch schon das „Schmuckkästchen“.

Warum der neue Name?

Wir wollten eine dauerhafte Reminiszenz an den großen Jaki Liebezeit schaffen. Das war uns wichtig, da etwas zu benennen, mit Erlaubnis der Familie und Hinterbliebenen. Er war ein Drummer und Musiker, dem auch die Stadt Köln offiziell Tribut hätte zollen sollen, aber das passiert ja eher selten leider – und da haben wir uns gedacht, dann machen wir es halt selber. Wir fanden das auch passend vom Inhaltlichen her, weil Jaki ja auch mit seiner unkonventionellen Art bekannt wurde, Drums zu spielen, und mit Projekten wie Can sehr innovativ war. Wir werden mit dem Programm auch nicht auf eine Richtung festgefahren sein, sondern viele Sachen bedienen, die alle nebeneinander nicht nur existieren, sondern sich auch befruchten können.

Für welche Konzerte eignet sich der Club am besten?

So etwas wie die Reihe „In Between Spaces“ passt natürlich hervorragend in unser Programm, weil eben ein Zwischenraum bedient wird, wo es um die Beziehungsgeflechte zwischen Europa und Afrika geht und der arabische Raum jetzt mit einbezogen wird. Aber wir wollen ein großes Spektrum an Genres bedienen. Am besten passen Konzerte, die einen intimen Rahmen erfordern, eine Atmosphäre, in der man auch mal lauschen kann und es keine effekthascherische Ablenkung gibt. Ab Januar haben wir ein klares Programmschema, wo freitags am frühen Abend immer Singer/Songwriter auftreten, organisiert von den „Lagerfeuer Deluxe“-Jungs, deren Abende weiter stattfinden. Samstags am frühen Abend haben wir immer den Jazz mit einer von Denis Gäbel kuratierten Reihe, der vorher bei uns JazzTrane gemacht hat.

Und am späten Abend?

Freitags am späten Abend ist es so, dass immer Partys von unterschiedlichen Reihen stattfinden, die wir uns im Team gerade aussuchen. Es wird ein starker Fokus auf elektronischer Musik sein. Am Samstagabend, nach dem Jazz, wird immer der „Tom-Tom Club“ stattfinden. Der Name passt eben auch zu Jaki Liebezeit, der ja die Tom-Toms eher wie eine Kick Drum gespielt hat und durch sein vielseitiges Spiel Grenzen eingerissen hat – das passt super zu dem, was wir da vorhaben. Wir wollen unseren Fokus auf lokale DJ’s richten, immer zwei pro Abend, auf große Namen verzichten und wirklich die lokale Szene supporten, die ein großes Potential birgt – und das Ganze bei freiem Eintritt. Denn vor allem wollen wir wieder einen Treffpunkt für alle Musikliebhaberinnen und Liebhaber schaffen, zu dem man immer wieder hingehen, lauschen, tanzen und sich austauschen kann.

„In Between Spaces: Indie Idiosyncrasies“ | 1. - 3.10. | Jaki – Klub im Stadtgarten & Konzertsaal | 0221 28 01

Interview: Jan Schliecker

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Konklave

Lesen Sie dazu auch:

Befreiung durch Verwandlung
Laura Totenhagen im Stadtgarten – Musik 11/24

Tolerante Szene
An diesem Abend gehen Kölner Jazzbühnen fremd – Improvisierte Musik in NRW 11/24

Nordisches Spitzenprodukt
Rymden am Theater Krefeld – Improvisierte Musik in NRW 10/24

Experimentell und innovativ
3. New Colours Festival in Gelsenkirchen – Improvisierte Musik in NRW 09/24

Immer eine Uraufführung
4. Cologne Jazzweek – Improvisierte Musik in NRW 08/24

Ein Abend für den Duke
Jason Moran und die hr-Bigband in Duisburg – Improvisierte Musik in NRW 07/24

Musikalische Eröffnung der EM
Bundesjazzorchester mit Tom Gaebel in Dortmund und Köln – Improvisierte Musik in NRW 06/24

Verschiedene Welten
Drei Trompeter besuchen das Ruhrgebiet – Improvisierte Musik in NRW 05/24

„Der Jazz wird politischer und diverser“
Jurymitglied Sophie Emilie Beha über den Deutschen Jazzpreis 2024 – Interview 04/24

Besuch von der Insel
„Paul Heller invites Gary Husband“ im Stadtgarten – Improvisierte Musik in NRW 04/24

Pure Lust an der Musik
Das Thomas Quasthoff Quartett im Konzerthaus Dortmund – Improvisierte Musik in NRW 03/24

Kleinstes Orchester der Welt
„Solace“ in der Friedenskirche Ratingen – Improvisierte Musik in NRW 02/24

Musik.

Hier erscheint die Aufforderung!