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Duane Michals, Self-portrait asleep in the tomb of Mereruka at Sakkara, 1966, 18 x 24 cm, Silbergelatine-Print mit handgeschriebenem Text, © D. Michals, courtesy Galerie Sels, Düsseldorf

Spuren der Erinnerung

24. Februar 2014

Retrospektive Duane Michals im NRW-Forum Düsseldorf – Kunst in NRW 02/14

Eigentlich braucht es keines äußeren Anlasses – wie ihn jetzt, sozusagen in der Verlängerung, das Photo Weekend in Düsseldorf liefert – um diese Ausstellung zu zeigen. Duane Michals, der große US-amerikanische Fotograf zwischen Dokumentation und Konzept, hat zwar schon des Öfteren in Düsseldorf (bei der Galerie Sels) und auch in Duisburg (zur Kulturstadt Europa) ausgestellt, aber immer ging es um Einblicke in einzelne Werkphasen oder um eine eigens angefertigte Werkgruppe. Nun ist im NRW-Forum im Düsseldorfer Ehrenhof eine Retrospektive zu sehen, die den Zeitraum von 1958 bis 2013 umfasst.

Bemerkenswert ist, dass sich Michals über die Jahrzehnte in seiner fotografischen Kunst treu bleibt. Abgesehen von wenigen späten farbigen Aufnahmen (in Verbindung mit Collagen) beschränkt er sich auf s/w. Gegenstand der Bilder ist meist er selber: als Person oder mit Hinweisen auf seine Biographie und sein Aufwachsen. Daraus gewinnt er Haltungen und Verfahren, die er auch bei seinen narrativen Sequenzen und seinen Porträt-Aufnahmen – insbesondere von Protagonisten der Kulturszene – beibehält. Michals erzählt in der Konzentration auf eine Person, in ihrem Wiederkehren und Altern und im Schildern von Handlungen. Das alles passiert im kleinen Format, unprätentiös, dabei innig und ernsthaft.

Eine fundamentale Rolle spielen das Erscheinen und Verschwinden, welches Michals mit den Mitteln der Fotografie direkt vor Augen führt: Die Personen „verschwimmen“ im Bild, überlagern sich und lösen sich im Geschehen um sie herum auf. Es ist, als würde der Prozess der Erinnerung veranschaulicht und gegen das Vergessen formuliert. Dazu schreibt Michals Worte, Texte unter oder über die Fotografie: Seine Schrift – ein weiteres durchgängiges Kennzeichen seiner Kunst – hat etwas Brüchiges, die Buchstaben sind mitunter nachgezogen, Michals definiert damit Kontexte und lässt durch die Einschreibungen die Fotografien erst recht zu Dokumenten werden. Und mitunter, bei seinen Sequenzen, erzählt er Geschichten. Dass seine Kunst aber auch einen Hauch von Leichtigkeit besitzt, belegte der Film, den Camille Guichard über Michals gedreht hat und der am Eröffnungswochenende vorgeführt wurde. Duane Michals ist ein Meister des Tiefgangs mit großem Humor, man muss nur genau hinschauen.

„Duane Michals“ | bis 2.3. | NRW-Forum Düsseldorf | Düsseldorf Photo Weekend

Thomas Hirsch

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