Es ist alles eine Frage der Interpretation. Als sich in den frühen 1950er Jahren Indianeranhänger in der DDR zu organisieren begannen, wurden sie einer vernichtenden Kritik unterzogen. Kaum hatte man die Geschichte der nordamerikanischen Rothäute jedoch als antiimperialistischen Kampf deklariert, erfolgte umgehend das kulturpolitische Placet.
Eine Ausstellung mit Malereien von David Lynch ... gab’s hierzulande noch nie. Hingegen ist der in Los Angeles lebende Lynch als Regisseur berühmt: mit Serien und Filmen wie „Twin Peaks“, „Lost Highway“ und „Mulholland Drive“, die Fragen aufwerfen und kaum Antworten geben.
Blasmusik, och ja, dicke Backenmusik, och nee, muss nicht sein. Bayerische Blechbläser in Krachledernen, die können gut sein, müssen aber nicht. Trompetende Volksmusikstars oder als Kölner Spezialität karnevalistische Trompetenvirtuosen, die sich im Studio von jungen Studierten die Titel aufblasen lassen – nee, darf eigentlich nicht sein. Aber all das ist genau so seit Jahren, und diese klingende Apokalypse hat das Bild von der Blasmusik geprägt wie Mathis der Maler die Vision von den Schrecken des jüngsten Gerichts. Dabei gilt gerade für die Blechblasmusik: Es existiert gute und schlechte, und das in allen Sparten und zu allen Zeiten.
Die Kölner Inszenierung der "Csárdásfürstin" im Palladium.
Im Herbst 2009 wurde in Hagen das Kunstquartier mit zwei Museen unter einem Glaskubus eröffnet: dem nun erweiterten Karl Ernst Osthaus Museum und dem neuen Emil Schumacher Museum, welches den expressiv abstrakten Maler vorstellt.
Welches Musical-Potential in „Die Drei von der Tankstelle“ steckt, kann man nun in Aachen erleben.
Unter den Überzeugungsträgern von engen Jeans geht seit ein paar Monaten ein neues Gespenst um. Der Welt ist es als Witch House bekannt, wieder andere nennen es Drag. Der innere Kreis bevorzugt angeblich den Begriff Ghost Drone, aber das hat sich bis zum Erscheinen dieser Kolumne vermutlich auch schon wieder geändert. Nur eins ist sicher – seine Heimat ist das Internet, und zwar genau der Teil, wo sich Musiknerds am liebsten aufhalten. Zwischen Tumble-Logs und Soundcloud-Streams hat es sich diese Collage aus Schnipseln alter Horrorfilme, Leetspeak und verhallten Dancetracks bequem gemacht, um sie dort in der digitalen Echokammer in Richtung Unendlichkeit auszudehnen.
Das NRW-Landesbüro Tanz erreicht mit einer "180 Grad Drehung" gezielt die Jugendlichen.
„Um Gottes Willen, alles, nur nicht Elvis Presley! Eher bei McDonald‘s.“ Das soll Carlos Santana jüngst auf die Frage geantwortet haben, ob er vielleicht in der Elvis-Kirche in Las Vegas heiraten wolle. Mehr als dreißig Jahre war er mit Deborah verheiratet, drei Kinder segneten die Ehe. Jetzt hat ein Beckenschlag sein Herz erschüttert, kein Handklapps auf den Jeansstoff, sondern ein Donnerschlag auf ein Crash-Messingbecken.
Für manchen frommen Kirchenmusiker steigt hier der Leibhaftige persönlich über die Königin der Instrumente. Cameron Carpenter heißt das erschreckende Wesen. Zum Konzert an der Orgel erscheint er im weißen hautengen Trikot wie ein Olympionike der Eisbahn.
Biografisch enggeführt
„Ganz Klassisch“ im Bochumer Anneliese Brost Musikforum – Klassik an der Ruhr 09/25
Verzweifelte Leidenschaft
„Manon Lescaut“ an der Oper Köln – Oper in NRW 09/25
Das Leben in seinen Facetten
Wolfgang Tillmans in Remscheid – Kunst in NRW 09/25
Verantwortlichkeit!
Das Jerusalem Quartet in Köln und Bonn – Klassik am Rhein 09/25
Wissen in Bewegung
Das Sachbuch „Die Philosophie des Tanzens“ – Tanz in NRW 09/25
Zusammenprall der Extreme
„Der Goldene Drache“ von Peter Eötvös am Theater Hagen – Oper in NRW 09/25
Vater des Ethiojazz
Mulatu Astatke im Konzerthaus Dortmund – Improvisierte Musik in NRW 09/25
5 Jahre plus Zukunftsmusik
Die Cologne Jazzweek feiert kleines Jubiläum – Improvisierte Musik in NRW 08/25
Musikalische Region
Das Originalklang-Festival Fel!x 2025 in Köln – Klassik am Rhein 08/25
Komme ich gut an?
„It‘s Me“ im Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln – Tanz in NRW 08/25
Entschleunigte Veränderungen
Edith Dekyndt in der Kunsthalle Bielefeld – Kunst in NRW 08/25
Aus anderer Sicht
„Cycles of My Being/Save the Boys“ in Bochum – Klassik an der Ruhr 08/25
Zugstücke und Raritäten
Die Spielzeit 2025/26 an der Oper Köln – Oper in NRW 07/25
Frauen und Favoriten
Opern an Rhein und Ruhr in der Spielzeit 2025/26 – Oper in NRW 07/25
Malerei in schwierigen Zeiten
Julie Mehretu in K21 in Düsseldorf – Kunst in NRW 07/25
Ein Bürgergeschenk
Kostenlose Konzerte in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 07/25
Ein Fest der Kammermusik
Der Pianist Alexandre Kantorow in Wuppertal – Klassik an der Ruhr 07/25
Tastenlegende auf Tournee
Herbie Hancock in der Philharmonie Essen – Improvisierte Musik in NRW 07/25
Chaos
NRW kürzt bei freien Tanzgruppen – Tanz in NRW 07/25
Lebendige Musikgeschichte
Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller in Köln – Klassik am Rhein 06/25
Der Engel der Geschichte
„Die letzten Tage der Menschheit“ an der Oper Köln – Oper in NRW 06/25
Die Suche nach der Seele
„Rusalka“ in Düsseldorf – Oper in NRW 06/25
Dem Himmel nah
Raimund Abraham auf der Raketenstation Hombroich – Kunst in NRW 06/25
Kahlschlag in der Freien Szene
Massive Kürzungen der NRW-Kulturförderung drohen – Theater in NRW 06/25
Ausgefallene Begegnung
Herbert Grönemeyer dirigiert in Bochum und Essen – Klassik an der Ruhr 06/25