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Der Panda tanzt und springt, Foto: Sanje Gautam

Hip-Hop, auf die Dächer!

14. August 2014

Cro live am 7.8. in Köln – Festival 08/14

Selbst als jahrelanger Musik- und Konzertsüchtiger gibt es immer wieder diese besonderen Events, die einen überraschen und zum Staunen bringen: Das Konzert von Cro, auf dem Dach des Deutschen Sport & Olympia Museums, zählt definitiv dazu. Das einzigartige Rhein-Panorama und die überzeugende Show begeistern die Fans.

Doch zunächst steht das Konzert unter keinem guten Stern und droht wortwörtlich ins Wasser zu fallen. Eine knappe Stunde vor Beginn hatte es noch heftig geregnet, zusätzlich sind Gewitter und Sturm angekündigt. So schlimm kommt es zum Glück doch nicht und pünktlich – zu Beginn der Vorband LOT – klart das Wetter auf und die Sonne begrüßt das wartende Publikum.

Alles Gute kommt von Oben, so auch Cro, Foto: Sanje Gautam

Die Newcomer-Band LOT, benannt nach Frontmann Lothar Robert Hansen, hat die schwierige Aufgabe, die Fans noch vor dem Hauptact in Stimmung zu bringen. Zu allem Überfluss kann man während des halben Gigs, aufgrund technischer Komplikationen, das Keyboard nicht hören. Aber die Jungs von LOT lassen sich davon nicht irritieren und spielen ein souveränes Set. Betont gefühlvoll sind die Popsongs von Herrn Hansen geschrieben, mit einer guten Portion sentimentaler Lyrik. Seine Stimme erinnert etwas an Udo Lindenberg und die Musik bewegt sich in Richtung Indie-Pop. Wirklich Party zu machen und die Menge aufzuheizen, gelingt LOT aber nicht. Mehr Performance und Power würden dem Frontmann sehr gut stehen.

„So richtig bummsschön!“

Nun drängen die Fans sehnsüchtig zur Bühne, um den Panda-Rapper zu begrüßen. Dieser kommt nicht wie üblich durch den Backstage-Eingang, sondern schwebt elegant mittels Kran vom Himmel herab. Zum Rhythmus von „Einmal um die Welt“ explodiert das Publikum vor Begeisterung. Zusätzlich wird den Fans mit einer Pyro-Show ordentlich eingeheizt. Was LOT fehlt, hat Cro locker drauf: Der Panda tanzt, hüpft, scherzt und lacht. Er sucht den Kontakt zum Publikum und findet ihn auch. Zwei Mal lässt er Fans auf die Bühne kommen, um mit ihnen gemeinsam Songs zu performen.

Die düstere Maske scheint bloß Fassade, Foto: Sanje Gautam

Obwohl Cro noch gar nicht allzu lange zu den Top-Rappern Deutschlands gehört, sondern erst 2012 durch die Single „Easy“ zu Ruhm kam, gibt er sich äußerst professionell. Für einen Top-Rapper ist er überraschend charmant und kommt ohne die typischen Gangster-Attitüden der Szene aus. Vielleicht wirkt er etwas verplant und wie bekifft – aber auch das scheint Teil seines Images zu sein. Begeistert kommentiert er selbst das Konzert: „Es ist so bummsschön hier! Und besonders die Kölner find’ ich so richtig bummsschön!“ So ein schönes Kompliment hört man selten.

Begleitet wird der schwäbische Rapper von seiner Live-Band, bestehend aus DJ Psaiko.Dino, Drummer Flo und E-Gitarrist/Pianist Tim. Letzterer überzeugt durch mühelosen Wechsel zwischen seinen Instrumenten. Alle tragen ihren Teil dazu bei, Cros besondere Mischung aus Rap und Pop (kurz: Raop) zu kreieren. Nach diesem Spektakel und mit einem letzten genussvollen Blick in Richtung abendlicher Rheinpromenade, fahren die Fans begeistert nach Hause.

Wer den Telekom StreetGig von Cro verpasst haben sollte, kann die Highlights der Show am 21.8. um 1.25 Uhr oder am 23.8. um 6 Uhr auf ProSieben sehen.

SANJE GAUTAM

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