War Photographer
Schweiz 2001, Laufzeit: 96 Min., FSK 16
Regie: Christian Frei
Darsteller: James Nachtwey, Christiane Amanpour, Hans-Hermann Klare, Christiane Breustedt, Des Wright, Denis O'Neill
Das ist die spannende Geschichte des Fotografen James Nachtwey, der im Kriegseinsatz in Afghanistan und El Salvador, Bosnien, Ruanda und Somalia dicht am Kriegsschauplatz fotografiert. Nachtwey arbeitet ständig in der Nachbarschaft des Todes, Granatenhagel, Maschinengewehrsalven, brennendes Land können ihn nicht abhalten, ruhig und gelassen dem grausamen Kriegshandwerk zuzusehen und es kommentarlos zu desavouieren. Der Schweizer Dokumentarfilmer Christian Frei begleitete James Nachtwey eine Weile lang auf seinen gefährlichen Reisen. Der Kameramann erzählt über seine Arbeit, doch noch aufregender als seine nüchternen Kommentare sind die ungeschminkten Aufnahmen aus unmittelbarer Nähe. Für die Dokumentation seiner Arbeit montierte Frei eine Minikamera auf den Fotoapparat von Nachtwey. Das hat den Effekt, dass der Zuschauer Nachtwey unmittelbar und hautnah bei der Arbeit zusehen kann. Bei diesem Fotografen ist stets der leidende Mensch im Visier, ihm geht es nie um sensationelle Bilder, er schaut nicht wie andere Kriegsfotografen - dem Schützen über die Schulter."Bilder schießen" sagt man im Fachjargon. Nach jedem Krieg kommen Filme ins Kino, die von jenen unerschrockenen Reportern berichten, die mitten im Kriegsgebiet nach Bildern suchen. Nicht immer sind es "wahre" Bilder, oft wird manipuliert, immer aber steht die Humanität auf dem Spiel, denn selbst die humansten Frontkameraleute standen stets mit einem Fuß in der Sensationsecke wie es vor Jahren Heiner Stadler in seinem dokumentarischen Spielfilm "Warshots" zeigte: Der Standpunkt der Kamera des Kriegsreporters ist meist auf Seiten des Schützen zu finden. Kriegsfotografen waren Helden in zahlreichen Spielfilmen wie Roger Spottiswoodes "Under Fire", wo es um die Moral des Frontfotografen geht, sowie in Michael Winterbottoms "Welcome to Sarajewo" und Oliver Stones "Salvador". Winterbottom erzählt vom Nerven belastenden und gefährlichen Leben der Kriegsreporter mitten im Kreuzfeuer des Bruderkrieges in Sarajewo. Christian Freis Film gehört zu den aufregendsten Dokumentationen der letzten Jahre und war nach zahlreichen Auszeichnungen - nicht von ungefähr zum Oscar nominiert.
(Heiko R. Blum)
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24