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Elling - Nicht ohne meine Mutter
Norwegen 2003, Laufzeit: 78 Min.
Regie: Eva Isaksen
Darsteller: Per Christian Ellefsen, Christin Borge, Lena Meieran, Pape Monsoriu, Grethe Nordra, Helge Reiss, Per Schaanning

Von großen Erwartungen begleitet kehrt Elling, der "Sauerkrautpoet", nach zwei Jahren auf die Leinwand zurück. "Elling 2 - Nicht ohne meine Mutter" ist allerdings nicht die Fortsetzung zu Peter Naess' warmherziger Verfilmung von Ingvar Ambjörnsens "Blutsbrüder", sondern ein Prequel - im Grunde zu Ambjörnsens gesamtem Romanzyklus. Die Handlung ist nicht nur vor Ellings WG-Zeit mit Kjell Bjarne angesiedelt, Elling ist hier noch nicht einmal in der Klinik wie in "Ententanz", der Basis dieses zweiten Filmtrilogie-Teils: Seine Mutter lebt noch und mit ihr verbringt Elling eine Urlaubswoche auf Mallorca. Dort mimt er den Beschützer der rüstigen Touristin - die allerdings nur allzu gut allein mit ihrer Urlaubsbekanntschaft auskäme - und gibt sich weltmännisch vertraut mit den Gepflogenheiten des Lebens. Was natürlich stets nach hinten losgeht und seine Überforderung und Panik jenseits von Mutters Schoß nicht zu verdecken vermag. Eva Isaksen, die hier statt Naess Regie führt, inszeniert Ellings vorklinisches Krankheitsbild in komprimierter Fassung. Bei ihr ist die Grundstimmung ganz eindeutig düsterer, Ellings Wirkung auf den Zuschauer verstörender, seine Störung gravierender als zuvor (bzw. später). Nur selten sind dem oft feinen Beobachter verschmitzt-sympathische oder tragisch-komische Momente vergönnt, von den wohlgesetzten und -formulierten Betrachtungen des künftigen Poeten ist hier kaum einmal etwas zu hören. Seine Off-Stimme versteht sich überwiegend aufs Lamento, seine Auftritte wirken meist lediglich tragisch, selten rührend, dafür auch schon mal fies. Dass Elling nun gerade Mallorca als Pauschaltourist bereisen muss, bringt einiges an klischeenahen Gags aus entsprechendem Fundus mit sich. Dennoch - und insbesondere fernab aller Fortsetzungs-Erwartungen - ist auch "Elling 2" eine sehenswerte Aufarbeitung. Nicht zuletzt Dank eines erneut famos spielenden Per Christian Ellefsen.

(Kirsten Dyrda)

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