Der unbekannte Soldat
Deutschland 2006, Laufzeit: 105 Min.
Regie: Michael Verhoeven
Es ist immer noch aktuell: Der Papst verkündete im Sommer bei seinem Besuch in Polen stumpf, die Deutschen seien einer "Schar von Verbrechern mit lügnerischen Versprechungen" erlegen. Auf der einen Seite sind also die unschuldigen Deutschen, auf der anderen Seite die Verbrecher. Analog dazu heißt es bei der Diskussion um die Wehrmacht: Auf der einen Seite also die unschuldige Wehrmacht, auf der anderen Seite die verbrecherische SS. Merkwürdige Logik! Es ist doch schon fraglich genug, im Militärjargon zwischen sauberem und schmutzigem Krieg zu unterscheiden, haarsträubender ist es allerdings, wenn man sich das bei einem von einem totalitären, massenmordenden Regime bei einem Angriffskrieg auch noch traut. Insofern dürfte eine Diskussion darüber eigentlich gar nicht entstehen. Doch der Status Quo dieser unmöglichen Diskussion war lange Zeit eben ein anderer: Verbrechen hat die SS begangen, die Wehrmacht hat nur einen 'sauberen' Krieg begonnen. Wer was anderes sagt, ist Nestbeschmutzer, der versucht, aus vermeintlichen Opfern des Krieges, die man gerne mit einem Denkmal des unbekannten Soldaten ehrt, Täter zu machen. Der Argumentation kamen die Fahrlässigkeiten der ersten Ausstellung gerade zupass: Fragliche Bildzuordnungen und -unterschriften schienen die These der Ausstellung zu entwerten. Eine revidierte Fassung der Ausstellung setzte dem eine intensivere Recherche entgegen und kam zu dem gleichen Ergebnis, nämlich dass die Wehrmacht tatsächlich direkt an Kriegsverbrechen beteiligt war und bei der Vernichtung polnischer und russischer Juden intensiv mit der SS zusammengearbeitet hat. Revisionisten gibt es immer noch, wie der Film zur Genüge zeigt. Gegen nicht wollen gibt's kein Kraut. Zu Wort kommen aber auch etliche Historiker und Zeitzeugen, die für klar denkende Menschen eindeutige Beweise, u.a. Bilder stolzer Mörder aus den deutschen Familienalben, zu Tage fördern und den blutigen Zug der Wehrmacht nach Osten beschreiben.
(Christian Meyer)

Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
In NRW wird Kino wirklich gelebt
Verleihung der Kinoprogrammpreise NRW in der Wolkenburg – Foyer 11/25
Anemone
Start: 27.11.2025
Sentimental Value
Start: 4.12.2025
Raus aus dem Schmuddelwetter
Tiefgründige Filme im No!vember – Vorspann 11/25
Auf Identitätssuche
Die 17. Ausgabe des Filmfestivals Cinescuela in Bonn – Festival 11/25
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Unermüdliches Engagement für den Schnitt
„Kammerflimmern“ im Filmhaus – Foyer 10/25
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
„Es geht darum, Verbindung herzustellen und zu fühlen“
Zwei Fragen an Filmemacherin Laura Heinig – Portrait 10/25
„Die wichtigste Strategie: nicht aufgeben“
Zwei Fragen an Filmemacherin Lenia Friedrich – Portrait 10/25
Der Mensch hinter der Legende
choices Preview im Odeon Kino – Foyer 10/25
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
„Für mein Debüt bündle ich im Moment alle Kräfte“
Zwei Fragen an Filmemacherin Kim Lea Sakkal – Portrait 10/25
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Preisträgern auf den Zahn fühlen
Artist Talks des Film Festival Cologne im Filmpalast - Foyer 10/25
Nouvelle Vague
Start: 12.3.2026
La Grazia
Start: 19.3.2026
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25