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Foto: Marina Wudy

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12. Januar 2022

„Ehrenfelder Kinogeschichte(n)“ in der Epiphaniaskirche – Spezial 01/22

Wer heute in Ehrenfeld einen Film sehen möchte, hat genau einen einzigen Anlaufpunkt: Das Cinenova in der Herbrandstraße. Dass das früher ganz anders war, zeigt die Ausstellung „Ehrenfelder Kinogeschichte(n)“, die noch bis 16. Januar in der Epiphaniaskirche in Bickendorf zu sehen ist. Zusammengestellt wurde sie von dem Filmkritiker Amin Farzanefar, ins Leben gerufen von Kultur im Veedel. Mit historischen und aktuellen Fotos können Besucher die Spuren der früheren Ehrenfelder Kinos nachvollziehen: Wo heute an der Venloer Straße beispielsweise ein Drogeriemarkt ist, war früher der Primus Palast. Andere, wie das Rochus-Theater, das früher in der Venloer Straße 626 stand, sind heute ganz verschwunden.

Das Spannende an der Ausstellung: Dass die Ehrenfelder Kinogeschichte zugleich auch ein Stück Nachkriegsgeschichte ist. Das zeigt etwa die „Brickett-Anekdote“, so Ausstellungskurator Farzanefar: Demnach habe es damals einige Kinos gegeben, für die Besucher ein Brickett mitbringen mussten. Denn nur so sei es möglich gewesen, die Säle damals zu beheizen. Dass es früher in Ehrenfeld überhaupt so viele Lichtspielhäuser gab, lag vor allem daran, dass so kurz nach dem Krieg die Unterhaltungsmöglichkeiten rar gesät waren. „Das Kino war damals das erste Medium, das den Menschen erlaubt hat, sich in andere Welten hineinzuträumen“, sagt Farzanefar.

Doch die Ausstellung soll nicht nur die Geschichte der Kinos zeigen, sondern auch ganz aktiv zum Austausch anregen. Farzanefar sagt: „Die Ausstellung ist als Begegnungsort gedacht. Es ist wichtig, dass die Menschen aus dem Veedel vorbeikommen.“ Nicht umsonst hat die Initiative Kultur im Veedel die Ausstellung initiiert – sie setzt sich ganz bewusst für eine lebendige kulturelle Szene in Bickendorf ein. Dementsprechend gibt es im Rahmen der Ausstellung noch zwei weitere Veranstaltungen: Am Donnerstag, 14. Januar, wird das ehemalige Bickendorfer Kino Rosenhöfe im Friedrich-Ebert-Saal belebt. Dort läuft um 19 Uhr ein alter Don Camillo Film. Am Sonntag, 16. Januar, gibt Irene Schoor, Mitautorin des Buchs Kino in Köln, außerdem eine Führung entlang der Venloer Straße zu den alten Kinos des Veedels. Treffpunkt ist um 12 Uhr am 4711-Haus, Venloer Straße 241.

Ehrenfelder Kinogeschichte(n) | bis 16.1., täglich 10-12, 17-19 Uhr | Epiphaniaskirche Bickendorf | Anmeldung: mail@koeln-im-film.de

Marina Wudy

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