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Der High Five Club wird außerordentlich gut angenommen
Foto: Christian Steinbrink

Nach dem Monsun

26. Oktober 2011

Mit zwei neuen Clubs stellt sich die Duisburger Konzertszene neu auf – Popkultur in NRW 11/11

Es war, als hätten sich die Götter der Livemusik gegen Duisburg verschworen. Die letzten zwei Jahre waren durchsetzt von Katastrophenmeldungen, und das in einer Zeit, in der RUHR.2010 eigentlich die Wende für die gebeutelte Kultur des Landstrichs hätte bedeuten sollen. Die Loveparade geriet zu dem bekannten Desaster mit unerträglichen Folgeerscheinungen, das Hundertmeister schlitterte in die Pleite, Djäzz und sogar das kleine Goldengrün hatten mit dem Ordnungsamt der Stadt zu kämpfen. Mehrfach wurde der Standort als Schauplatz von Livemusik für tot erklärt. Doch was geschah wirklich? Aus den Ruinen wuchsen kleine Pflanzen, die sich als so widerständig erweisen können, um der Musik in Duisburg eine Zukunft zu sichern. Einige Duisburger Aktivisten haben erkannt, dass es wenig bringt, sich an alten Strukturen festzuklammern. Dazu gehören zwei Party-Veranstalter aus dem ehemaligen Hundertmeister, die sich nach Monaten der Unsicherheit über den Fortgang ihrer Location zu einem gewagten Schritt entschlossen: Sie gründeten kurzentschlossen einen eigenen Club, der als High Five Club seit knapp drei Monaten geöffnet ist. Der Club ist mitten in der Duisburger Innenstadt gelegen, in den Räumen des alten Europa Kinos – jedenfalls bis auf weiteres. Denn die Konzession für den Club gilt vorerst bis Ende nächsten Jahres, irgendwann danach soll der Bau abgerissen werden. Geschäftsführer des High Five Clubs sind Carsten Butterwegge und Tim Wilke, die zu ihrem Posten wie die Jungfrau zum Kinde kamen. „Wir hatten den Gedanken, selbst eine Location für unsere Partys zu betreiben, schon länger im Kopf. Dass es letztlich dieser Club geworden ist, entsprang einer Verkettung von Zufällen“, erklärt Butterwegge. Für viele der monatlichen Hundertmeister-Partys kam die Möglichkeit, in den High Five Club zu ziehen, wie gerufen. Mittlerweile sind es fünf. Zusätzlich gibt es ein Konzertprogramm, das auf Reggae und HipHop, den Steckenpferden der Betreiber, fußt, aber auch für viele andere Genres offen ist.

Die zweite neue Blume in der Duisburger Konzertlandschaft ist das Grammatikoff. Obwohl der Club so neu nun auch nicht ist, schließlich residiert er dort, wo das Hundertmeister im Frühjahr nach endlosen Querelen schloss. Das Grammatikoff ist eine kommerziell geführte Spielstätte für Konzerte, Lesungen, Kleinkunst und Partys. Betreiber sind die Macher des Steinbruch, Rolf Stanietzki und Sebastian Schwenk. Schwenk fungiert als Programmverantwortlicher und hat seine Schlüsse aus der Geschichte des Hundertmeisters gezogen: „Das Programm dort war gut, nur nicht vielseitig genug.“ Im Grammatikoff wird Comedy auf wenige gute Künstler beschränkt, Lesungen und Partys sollen in ähnlichem Umfang stattfinden, zusätzlich will Schwenk das Konzertprogramm wieder ausbauen. Stilistisch soll es sich an seine Arbeit im Steinbruch anlehnen, in der „Genregrenzen auch nicht wirklich existieren“. Der Betrieb des gastronomischen Bereichs und des Biergartens bleiben in eigener Hand, zudem wird das Grammatikoff im Vergleich zu früher ein Facelift erhalten. Die Besucher des Dellplatzes dürfen also gespannt sein. Bis Redaktionsschluss ist der 4.11. als Eröffnungstermin angepeilt.

4.11. Grammatikoff-Eröffnung. Party mit diversen DJ-Teams I facebook.com/grammatikoff 16.11. Sola Rosa-Konzert im High Five Club I www.highfiveclub.de

Christian Steinbrink

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