Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
23 24 25 26 27 28 29
30 31 1 2 3 4 5

12.582 Beiträge zu
3.812 Filmen im Forum

Hauptursache gesundheitsgefährdenden Lärms: der Verkehr
Foto: creativenature.nl / Adobe Stock

Der stille Kampf gegen den Lärm

25. Mai 2022

Die Niederlande bauen seit Jahrzehnten Maßnahmen gegen Lärmbelastung aus – Europa-Vorbild: Niederlande

Laut dem Bericht ,,Environmental noise in Europe – 2020'' der Europäischen Umweltagentur (EUA) gibt es zwei übergreifende Probleme, die Europäische Länder mit Umgebungslärm haben bzw. haben werden: Erstens können gewisse Lärmpegel gesundheitsschädlich sein, zweitens wird die Zahl derer, die darunter diesem ausgesetzt sind, in den nächsten Jahren vermutlich steigen. Die gesundheitlichen Folgen können beispielsweise Lern- oder Schlafstörungen sein, aber es würde auch vermehrt Fälle koronarer Herzkrankheit sowie verfrühte Todesfälle geben. In genauen Zahlen geht die EUA von 48.000 neuen Fällen der koronaren Herzkrankheit und 12.000 Todesfällen im Jahr aus. Die Hauptursache des Lärms: der Verkehr.

Was kann man dagegen tun? Die Niederlande bieten sich als Beispiel an, da sowohl große Teile der Bevölkerung unter Lärm leiden, aber auch bemerkenswerte gesetzlich verankerte Maßnahmen existieren, diesen zu bekämpfen.

In den Niederlanden ist das Ministerium für Infrastruktur und Wassermanagement auch für Umweltverschmutzung durch Lärm zuständig — wobei die letztliche Entscheidungsgewalt oft lokal verordnet ist. Im Bereich ,,Umwelt'' wird Lärm auf der Website der Niederländischen Regierung als einer von neun Hauptpunkten angeführt. Nicht nur wird auch hier vor den gesundheitlichen Schäden gewarnt, es werden auch konkrete Maßstäbe für Straßen, Schienenverkehr, Luftverkehr und Firmen gegeben – drei von vier Punkten beziehen sich auf Verkehrslärm. Zu den Maßstäben gehören beispielsweise lärmreduzierende Methoden wie ,,low-noise asphalt'' oder auch Dämpfungselemente für Schienen. Es gibt aber auch eine Vielfalt an weiteren Möglichkeiten, dazu zählen Tempolimits oder die Isolierung von Häusern. Wer dadurch Probleme hat, meldet sich bei den Behörden und falls als notwendig befunden, werden eine oder mehrere Maßnahmen umgesetzt.

Der legislative Ursprung dieser Maßnahmen lässt sich im Noise Pollution Act von 1979 finden. Heutzutage gilt dieser als Grundlage für akzeptables Lärmniveau von Geschäften in industriellen Gegenden. Doch Lärmregulierung ist auch an vielen weiteren Stellen gesetzlich verankert: Zum Beispiel legt das Environmental Management Decree fest, wie die Regeln für Lärm von kommerziellen Tätigkeiten an allen anderen Orten sind, und der Working Conditions Act beinhaltet Regeln für Lärm am Arbeitsplatz.


MIT ALLEN SINNEN - Aktiv im Thema

presserat.de | Der Deutsche Presserat, als freiwillige Selbstkontrolle der Printmedien und ihrer Online-Auftritte, prüft anlässlich Beschwerden, ob im Journalismus ethische Regeln befolgt werden.
dpa.com/de/unternehmen/faktencheck | Die größte Nachrichtenagentur Deutschlands erläutert den eigenen Umgang mit Faktenchecks.
fv-medienabhaengigkeit.de | Der Fachverband Medienabhängigkeit setzt sich dafür ein, Medienabhängigkeit als „eigenständiges Störungsbild“ anzuerkennen.

Fragen der Zeit: Wie wollen wir leben?
Schreiben Sie uns unter meinung@choices.de

Charleena Schweda

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Mufasa: Der König der Löwen

Lesen Sie dazu auch:

Auf Entzug
Intro – Mit allen Sinnen

Wer schreit, hört nichts mehr
Medienverantwortung und Kommunikationsrausch – Teil 1: Leitartikel

„Wir müssen Medienkompetenz als Kernkompetenz entwickeln“
Medienexpertin Anna Litvinenko über den Umgang mit der Informationsflut – Teil 1: Interview

Vergessene Nachrichten
Die Initiative Nachrichtenaufklärung in Köln – Teil 1: Lokale Initiativen

Solidarität braucht Begegnung
Digitalisierung vereinzelt tendenziell Beschäftigte. Das lässt sich ändern – Teil 2: Leitartikel

„Neue Klassenkonflikte“
Soziologe Simon Schaupp über Digitalisierung und Arbeiterinteressen – Teil 2: Interview

Kein Arbeitskampf ohne Körper
Das Fritz-Hüser-Institut in Dortmund erforscht Literatur der Arbeitswelt – Teil 2: Lokale Initiativen

Laut oder aus!
Lärm ist subjektiv – und objektiv schädlich – Teil 3: Leitartikel

„Ein eindeutig gesundheitsgefährdendes Potenzial“
Ingenieur Christian Popp über Umgebungslärm und Defizite im Lärmschutzrecht – Teil 3: Interview

Durch Drängen zum Flüsterton
Die Bürgertaskforce A 46 bündelt den Einsatz für Lärmschutz in Wuppertal – Teil 3: Lokale Initiativen

Statische Unruhe
Digital verseucht – Glosse

Europa

HINWEIS