Der Wilde Westen als heile Welt: Die Protagonisten von Clemens Meyers neuem Roman „Die Projektoren“ sind von Karl Mays Erzählwelt fasziniert. In den deutsch-jugoslawischen Filmadaptionen der 60er Jahre werden aus den blutigen Konflikte Amerikas ein romantisches Abenteuer. Für den ehemaligen Partisanen aus Beograd, den alle nur den „Cowboy“ nennen, und Georg, der mit seinen Eltern die DDR hinter sich lässt, um sich schließlich einer Gruppe von Neonazis anzuschließen, ist diese Wild-West-Utopie purer Eskapismus. Mit düsterer Ironie verknüpft Meyer zwei Schicksale in den Trümmern Europas.
Clemens Meyer: Die Projektoren | Di 1.10. 19.30 Uhr | Literaturhaus Köln | 0221 99 555 80
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