Sie sind eines der berühmtesten Liebespaare in der romantischen Oper – Dido und Aeneas in der Oper „Les Troyens“ von Hector Berlioz. Mitte des 19. Jahrhunderts greift der Komponist die Geschichte aus der griechischen Mythologie auf und schafft aus ihr eine aufwändige, fünfaktige Tragédie lyrique. Auch wenn es um den Fall Trojas geht, so orientiert sich Berlioz weniger an der „Ilias“ von Homer sondern vielmehr an der „Aeneis“ des Vergil und erzählt somit die Geschichte rund um die Entstehung eines römischen Reiches und das Liebespaar Dido und Aeneas.
Während Troja brennt, nachdem die Karthager sich mit Hilfe des Trojanischen Pferds hinter die Stadtmauern geschleust haben, ist es Aeneas, Sohn der Venus, der den Auftrag erhält, nach Italien zu fliehen und dort ein neues Troja zu errichten. Doch zunächst kommt er gemeinsam mit seiner Mannschaft nicht weiter als bis nach Karthago, wo die Königin Dido herrscht. Aeneas bleibt und die beiden werden ein Liebespaar, dessen Glück aber nicht von Dauer ist. Denn Dido vernachlässigt den Staat, Aeneas seinen Auftrag, in Italien ein neues Troja zu gründen. Als dieser seinem göttlichen Auftrag folgt und Dido verlässt, verflucht sie ihn und das römische Reich. So endet die Oper gleich doppelt tragisch: Mit seiner Weiterreise nach Italien reißt Aeneas die Stadt Karthago in den Abgrund und die verlassene Dido ersticht sich mit dem eigenen Schwert.
„Les Troyens“ bildet den Höhepunkt von Berlioz‘ Schaffen. Das tragische Bühnenwerk entstand ab 1856 – in etwa zu der Zeit, in der Wagner „Tristan und Isolde“ schrieb. Bereits zur Entstehungszeit sprengte die Oper den Rahmen und wurde daher zunächst auch nur in einzelnen Teilen aufgeführt. Eine Gesamtaufführung aller fünf Akte gab es erstmals im 20. Jahrhundert. In Köln ist die Oper ab September nun in voller Länge zu erleben. Musikalisch wird sie geleitet von dem Kölner GeneralmusikdirektorFrançois-Xavier Roth, in Szene gesetzt durch Johannes Erath. Er ist seit 2006 als freischaffender Regisseur tätig und als solcher unter anderem in Frankfurt, Graz und Dresden tätig. In Köln inszenierte er seit 2009 Glucks „Orfeo ed Euridice“, Verdis „Aida“ und Massenets „Manon“.
Les Troyens | 24. (P), 28.9., 1., 3., 6., 9., 12., 15.10. | Staatenhaus, Oper Köln | 0221 22 12 84 00
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