„Wir sind schon wieder ausverkauft“, freute sich Festivalleiter Sebastian Fischer am letzten Abend des 20. Afrika Film Festivals Köln im Filmforum, das traditionell mit der Vergabe der Jury- und Publikumspreise zu Ende ging. Der mit 1.000 Euro dotierte choices-Publikumspreis ging an Merle Grimmes wundervoll mehrdeutigen, teilweise urkomischen Spielfilm „Clashing Differences“, eine ZDF/ARTE-Koproduktion, die demnächst auch als Miniserie ausgewertet werden soll. Hauptdarstellerin Thelma Buabeng nahm den Preis begeistert entgegen und dankte dem Publikum, das den Film kurzfristig, im buchstäblich letzten regulären Screening, zum Sieger gekürt hatte.
Der mit 2.000 Euro dotierte Jurypreis der Hochschule Fresenius ging im Anschluss an Angela Wanjiku Wamais bereits mehrfach ausgezeichneten Debütfilm „Shimoni“ über einen ehemaligen Englischlehrer, der nach der Verbüßung einer Haftstrafe in sein altes kenianisches Dorf zurückkehrt. Die kenianische Regisseurin, die den Film am ersten Festivalwochenende persönlich in Köln vorgestellt hatte, bedankte sich per Videogruß und ermutigte das „beste afrikanische Filmfestival“ dazu, weiterzumachen.
Weitere Preise für den besten Dokumentarfilm und den besten diversen Film gingen an die Kino-Spurensuche „Au cimetière de la pellicule“ von Thierno Souleymane Diallo und die sehr persönliche Apartheid-Reflexion „Milisuthando“ von Milisuthando Bongela. Amina Abdoulaye Mamanis „L'envoyée de dieu“ über eine 12-jährige, die von Terroristen mit einem Sprengstoffgürtel auf einen Marktplatz geschickt wird, wurde vom Publikum zum besten Kurzfilm gewählt. Der senegalesische Regisseur Moussa Sene Absa („Childhood Wounds“) betonte am Ende der Preisverleihung: „Es war ein großartiges Festival. Und vor allem freut es mich, dass es so viele junge und talentierte Filmemacherinnen und Filmemacher gibt, die Afrikas Kino in die Zukunft tragen werden.“
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